Hier nun die Anleitung wie man die Beleuchtungsfarbe des Schiebedachschalters umbaut.

Der Schiebedachschalter des alten Models gehört zu der einfachereren Kategorie, weil dieser lediglich eine 3mm Standard-LED mit entsprechenden Vorwiderstand als Leuchtquelle enthält. Die LED hat eine Durchlassspannung von 2,2V und der verbaute Widerstand hat 680 Ohm. Aufgrund der heutigen Helligkeit von LED’s empfehle ich beim Umbau eines Schalter LEDs mit nicht mehr als 2000 mcd einzusetzen und dann einen sehr hochohmigen Widerstand einzusetzen. So um die 3,5 bis kOhm machte der Erfahrung nach eine gute Figur.

Dadurch braucht man im Prinzip nur die grünen PLCC2-LED’s gegen anders farbige PLCC2-LED’s auszutauschen. Auf die Lötpads passen aber auch 1206er Chip-LED’s sowie noch gerade so 0805er Chip-LED’s. Da ich fast ausschließlich mit den 0805er LED’s arbeite und ein dementsprechendes Lager an 0805er LED’s habe, verwende ich in dieser Anleitung rote 0805er LED’s. Aber es ist nicht einfacher oder schwerer diesen Umbau hier mit den PLCC2 oder 1206er LED’s durchzuführen.

Wie immer Vorab: Wer sauber arbeiten will, braucht einen gut ausgeleuchteten Arbeitsplatz, gutes Werkzeug und Ruhe / Geduld.

Für diesem Umbau benötigt man folgendes Werkzeug:

  • einen kleinen Schraubstock
  • eine Entlötsaugpumpe
  • einen sehr feinen Seitenschneider (Drahtschneider z.B. Superknirps)
  • einen Lötkolben max. 30 Watt oder besser eine temperaturgeregelte Lötstation
  • einen 2. Lötkolben oder besser eine SMD-Entlötpinzette
  • Lötdraht (Lötzinn) max. 1mm stark (empfohlen 0,5mm)
  • einen kleinen Schlitzschraubendreher (2,5 bis 3mm Klinge)
  • eine ruhige Hand

Folgende Teile werden für den Umbau benötigt:

  • eine 3mm LED in der Wunschfarbe
  • einen 1/4 Watt Widerstand je nach gewünschter Helligkeit zwischen 1 und 4 kOhm

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die LED’s einen hohen Öffnungswinkel aufweisen. Diffuse LED’s mit rund 100° Abstrahlwinkel gibt es auch in der 3mm Bauform

Werkzeug:

Als erstes müssen wir den Schalter zerlegen, b.z.w. die Schaltwippe abnehmen. Dazu einfach einen kleinen Schraubendreher (Klinge 2,5 bis 3,0mm) wie im Bild gezeigt auf beiden Seiten zwischen Wippe und Gehäuse schieben:

Nun die Wippe vorsichtig abheben. Der Taster enthält lockere Teile, die sich gerne mal verflüchtigen:

In der Wippe ist das Symbol zusätzlich grün getönt. Diese grüne Farbe muss natürlich runter. Dazu verwende ich ein paar Tropfen Acteon und ein Wattestäbchen. Nagellackentferner tut es natürlich auch:

Wenn der Lack weg ist, sollte es in etwa so aussehen:

Nun die Wippe am besten seitenrichtig vor dem Schalter hinlegen, damit man später noch weiß, wie rum die Wipe gesessen hat:

Im Schalter gibt es 2 Lötpunkte. Auf dem folgenden Foto habe ich Plus und Minus eingezeichnet. Hier wurde der Vorwiderstand zwischen Minus und LED geschaltet. Also eher ein „Nachwiderstand“. Rein elektrisch gesehen spielt es keine Rolle wo und an welcher Stelle im Stromkreis die Spannung abfällt.

Nun machen wir uns dann an das Auslöten. Dazu mit dem Lötkolben die beiden Lötpunkte erhitzen und mit einer Entlötsaugpumpe das Zinn absaugen:

TIPP: Sollte sich das alte Lot nicht in einem Rutsch vollständig absaugen lassen, einfach kurz neu verzinnen und den Vorgang wiederholen. Meistens klappt es dann, weil die Lötstelle dann frisches Flussmittel enthält.

Im Anschluss kann man die LED mit samt Widerstand einfach heraus nehmen:

Jetzt kommt der schwierigerere Teil. Wir müssen nun eine neue LED mit samt Vorwiderstand versehen und die dann genauso biegen wie die alte LED, damit die auch wieder passt. Das kürzere Beinchen der LED ist Minus (Kathode, i.d.R. auch am Gehäuse abgeflacht) und dort muss der Vorwiderstand dran. Also die originale LED mit Widerstand als Muster betrachten und mit der Flachzange die Beinchen der neuen LED entsprechend biegen und kürzen. Den Widerstand dann direkt anlöten:

Nun ab zur Anprobe und das neue Konstrukt mal eingelegt. Wenn alles passt die beiden Lötpunkte wieder sauber verlöten:

Jetzt die Wippe wieder aufklipsen und schon kann es an das Testen gehen. Hier im Bild habe ich die beiden Anschlüsse für die Beleuchtung markiert:

Dort nun +12V und Minus dran, dann sollte es so aussehen, zumindest wenn man eine rote LED eingebaut hat:

So das war’s auch schon 😉

Aber wie immer: Ich kann natürlich keine Gewähr und Gelinggarantie geben, aber mit ein wenig Geschick wird das schon klappen.

Viel Erfolg!

Alle Bilder und auch die Anleitung selbst unterliegt dem Urheberrecht. Eine Verlinkung ist erwünscht, eine Verwendung für Gewerbliche Zwecke ist untersagt. Falls der Wunsch besteht, die Anleitung auf der eigenen Webseite zu präsentieren, bitte ich um Kontaktaufnahme (Adressen siehe Impressum).

Gruß

Dirk