Hier nun die Anleitung wie man die Beleuchtungsfarbe des Schiebedachschalters umbaut.

Der Schiebedachschalter gehört zu der komplizierteren Kategorie, weil dieser 3 PLCC2 SMD-LEDs als Leuchtquelle enthält. Diese LED’s haben eine Durchlassspannung von 2,2V und sind (löblicherweise) in Reihe verschaltet und mit einem entsprechenden Vorwiderstand ausgestattet.

Dadurch braucht man im Prinzip nur die grünen PLCC2-LED’s gegen anders farbige PLCC2-LED’s auszutauschen. Auf die Lötpads passen aber auch 1206er Chip-LED’s sowie noch gerade so 0805er Chip-LED’s. Da ich fast ausschließlich mit den 0805er LED’s arbeite und ein dementsprechendes Lager an 0805er LED’s habe, verwende ich in dieser Anleitung rote 0805er LED’s. Aber es ist nicht einfacher oder schwerer diesen Umbau hier mit den PLCC2 oder 1206er LED’s durchzuführen.

Wie immer Vorab: Wer sauber arbeiten will, braucht einen gut ausgeleuchteten Arbeitsplatz, gutes Werkzeug und Ruhe / Geduld.

Für diesem Umbau benötigt man folgendes Werkzeug:

  • einen kleinen Schraubstock
  • eine Entlötsaugpumpe
  • einen sehr feinen Seitenschneider (Drahtschneider z.B. Superknirps)
  • einen Lötkolben max. 16 Watt oder eine temperaturgeregelte Lötstation
  • einen 2. Lötkolben oder besser eine SMD-Entlötpinzette
  • Lötdraht (Lötzinn) max. 1mm stark (empfohlen 0,5mm)
  • einen kleinen Schlitzschraubendreher (2,5 bis 3mm Klinge)
  • eine sehr ruhige Hand

Folgende Teile werden für den Umbau benötigt:

  • 3 PLCC2 LED’s in der Wunschfarbe, oder
  • 3 1206er SMD-Chip LED’s in der Wunschfarbe, oder
  • 3 0805er SMD-Chip LED’s in der Wunschfarbe

Grundsätzlich ist darauf zu achten, dass die LED’s einen Öffnungswinkel von mindestens 110° aufweisen.

Werkzeug:

Hier auf dem Bild habe ich u.a. eine SMD-Entlötpinzette abgebildet. Logisch ist natürlich, dass nicht jeder zu so einem Spezialwerkzeug der Elektronik Zugang hat. Für diese 3 SMD-LED’s ist eine Anschaffung von bis zu 300 Euro natürlich nicht gerechtfertigt. Man kann sich ganz einfach damit behelfen indem man einen 2. Lötkolben verwendet um die SMD-LED’s auszulöten. Dazu aber gleich mehr.

Als erstes müssen wir den Schalter zerlegen, b.z.w. die Schaltwippe abnehmen. Dazu einfach einen kleinen Schraubendreher (Klinge 2,5 bis 3,0mm) wie im Bild gezeigt zwischen Wippe und Gehäuse schieben:

Nun die Wippe vorsichtig aus dem Lager hebeln:

Die Wippe springt nun ab und wir können die Teile nun einfach abnehmen. Die Wippe und den zusätzlichen Knopf in der Mitte am besten seitenrichtig vor dem Schalter hinlegen, damit man später noch weiß, wie rum die Teile zusammengehören:

Die Kontaktplätchen sind nur eingelegt. Diese auch herausnehmen. Die Plättchen sind alle gleich, ein vertauschen ist da also nicht möglich:

Nun markieren wir uns den Plusanschluss der einzelnen LED’s wie im Bild gezeigt:

Jetzt löten wir die 3 SMD-LED’s aus. Mit einer Entlötpinzette echt ein leichtes Spiel:

Eine Entlötpinzette ist im Prinzip ein doppelter Lötkolben, also ein Lötkolben mit 2 Spitzen. Damit erhitzt man beide Lötstellen gleichzeitig und hält damit automatisch das Bauteil fest. Man kann also einfach die Bauteile herausnehmen. Um sich bei diesen 3 LED’s zu behelfen, wenn man keine Entlötpinzette zur Hand hat, kann man auch einfach 2 Lötkolben nehmen. Ist zwar etwas fummeliger und das Bauteil, welches man auslöten will geht dabei auch meisten drauf, aber es ist machbar. Wenn man auch keinen 2. Lötkolben auftreiben kann, gibt es noch die Variante die LED, welche man auslöten möchte vor dem Entlötvorgang einfach durch zuschneiden. Also mit einem Skalpell z.B. Danach kann man einfach beide Seiten ablöten. Letzteres empfehle ich nicht so gern, weil dabei sehr oft das Lötpad zerstört wird, was ja nicht so im Sinne des Erfinders ist.

Nachdem die LEDs wie im Bild gezeigt ausgelötet sind, müssend die Lötpads vom überschüssigen Zinn befreit werden. Das geht am besten mit einer Entlötsauglitze. Die wird auf das Lötpad gelegt und dann mit dem Lötkolben erwärmt. Die Entlötlitze saugt dann das Lötzinn vom Pad ab:

Im Anschluss sollte die Platine nun so ausschauen:

Nun ist die Platine also bereit die neuen LED’s in Empfang zu nehmen. Wie Eingang erwähnt, verwende ich dazu Chip-LED’s in der Bauform 0805. Die, wie auch die 1206er Chip-LED’s haben einen kleinen, grünen Punkt mit dem die Kathode (Masse(Minus) markiert wird. Auch bei den PLCC2-LED’s wird immer die Kathode (Masse/Minus) markiert:

Jetzt die erste LED Polungsrichtig (bei der ersten LED den grünen Punkt nach oben, bei der zweiten LED nach unten und bei der Dritten wieder nach oben zeigend) mit einer Pinzette auf die Platine legen und festhalten:

Wenn die LED exakt ausgerichtet ist, eine mit frischem Lötzinn benetzte Lötspitze auf das obere Pad halten und die LED so „ankleben“. Im Anschluss die Pinzette beiseite legen und das untere Pad richtig verlöten, also das Pad und die Anode der LED erhitzen und Zinn zugeben. Nun auch das obere Pad nochmal richtig verlöten:

Die muss dann für die anderen 2 LED’s wiederholt werden.

Wenn alle 3 LED’s eingelötet sind kann man nun die Beleuchtung testen. Entweder so wie hier im Bild gezeigt mit 2 Prüfspitzen und maximal 6 Volt Spannung…

Oder aber sicherer mit den Anschlüssen auf der Rückseite. Dort einfach 12V drauf geben:

Wenn alles geglückt ist die Schaltkontakte wieder einlegen:

Nun den mittleren Knopf wieder (richtig herum natürlich) einlegen:

Und dann noch die Wippe wieder aufklipsen.

Nun sollte der Schalter je nach gewählter Beleuchtungsfarbe so ausschauen:

So das war’s auch schon 😉

Ich kann natürlich keine Gewähr und Gelinggarantie geben, aber mit ein wenig Geschick wird das schon klappen.

Viel Erfolg!

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Gruß

Dirk